ScpcPGN - Analyse von per Scid vs. PC kommentierten PGN-Dateien

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ScpcPGN - Download:


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Programm ScpcPGN - Entwicklungsversion 11. November 2022
ZIP-Datei [2,45 MB]: ScpcPGN.zip



Update vom 11. November 2022:
Aufgrund einer Änderung des Programm-Codes von Stockfish wurde die Kalkulation der Gewinn-, Remis- und Verlust-Prozentsätze durch ScpcPGN an die von dieser Engine neuerdings errechneten Prozentsätze angepasst.


Update vom 18. Oktober 2022:
Die automatische Partie-Analyse für Scid vs. PC kann nun
mittels Änderung der Parameterdatei beschleunigt werden (die Parameterdateien wurden entsprechend ergänzt und müssen gewechselt werden) und
durch Druck der Esc-Taste abgebrochen werden.


Update vom 31. August 2022:
Die automatische Partie-Analyse für Scid vs. PC wurde um Nullzug-Varianten zur Darstellung von gegnerischen Drohungen erweitert (die Parameterdateien wurden entsprechend ergänzt und müssen gewechselt werden);
optimierte Varianten-Bewertungs-Vergleiche, die nun auch mit normalen und Nullzug-Varianten in chaotischer Reihenfolge zurechtkommen sollten;
die Formel für die Optimum-Quote wurde verbessert.


Update vom 11. Juni 2022:
geringfügige Programm-Modifikationen;
die nachfolgenden Erläuterungen wurden partiell an die Version 4.23 von Scid vs. PC angepasst.


Update vom 17. April 2022:
Alle bisherigen Informationskategorien werden ergänzt unter Heranziehung der Engine-WDL-Statistik (Gewinn/Remis/Verlust-Abschätzungsquoten).



ScpcPGN - ein Windows-Programm, das die Welt nicht braucht, allenfalls einige experimentierfreudige Nutzer der Schach-GUI Scid vs. PC.



Was kann ScpcPGN?

Die intelligente Bearbeitung von PGN-Dateien, die mit Scid vs. PC kommentiert wurden nebst Erzeugung von Browser- sowie Tabellenkalkulationsdateien mit Spielanalysen. Es macht sich dabei die im Artikel „Bewertungs-Relevanz-Reduktion“ beschriebenen Erkenntnisse zu eigen.

1) Das Programmpaket enthält:



2) Automatische Partiekommentierung per Fernsteuerung von Scid vs. PC:

ScpcPGN ist für seine Analyse-Funktion auf Partien angewiesen, die von Scid vs. PC kommentiert und in PGN-Dateien gespeichert wurden. Scid vs. PC verfügt jedoch über eine nur eingeschränkte automatische Partiekommentierung, da sie keinen Multivariantenmodus („MultiPV“), der mehrere Varianten pro Partiezug in die Notation einfügt, anbietet. Es sei verwiesen auf diese unfruchtbare Diskussion mit dem Programmautor Steven Atkinson. ScpcPGN ist zwar in der Lage, jeweils nur eine kommentierte Variante pro Partiezug (Singlevariantenmodus) zu verarbeiten, die Analyse-Funktion wird dadurch aber erheblich eingeschränkt.

Es bleibt aber noch die Option der manuellen Zugkommentierung per Klick auf den Schalter „++V“ mit dem Tooltip „alle Varianten hinzufügen“ im Engine-Analyse-Fenster. Rechts daneben lässt sich die Variantenzahl einstellen. Das Problem ist nur die Arbeit, die mit den ständigen Klicks verbunden ist, von der Einhaltung einer festen Rechenzeit für alle zu kommentierenden Partiezüge ganz zu schweigen.

Nun kommt ScpcPGN ins Spiel. Über die ScpcPGN-GUI-Sektion "Scpc Partieanalyse" lässt sich die Hinzufügung der Engine-Varianten und ‑kommentare in Scid vs. PC per Fernsteuerung aus ScpcPGN heraus automatisieren. Wer dies wagen sollte, sollte sich jedoch im eigenen Interesse die Hinweise zur Vorbereitung, die nach dem Start dieser Funktion per Betätigung des Schalters „Start Partieanalyse“ erscheinen, genau zu Gemüte führen und beachten. Immerhin schließt der Verfasser jegliche Haftung für etwaige Schäden aufgrund von Fehlfunktionen von ScpcPGN und insbesondere aufgrund von Fehlfunktionen dieses speziellen Programmfeatures aus (vgl. die beigefügte Datei "COPYING"). Mystizistisch ausgedrückt: Nach Start dieser Programmfunktion liegt der Computer des Anwenders in der Macht des Schicksals!

Für schreckhafte Gemüter ein Vorschlag zur Güte:
In Scid vs. PC das PGN-Fenster zuoberst positionieren, um den Fortschritt der Varianten-Eintragung im Auge behalten zu können,
bescheiden die Partieanalyse mit nur wenigen Halbzügen beginnen,
im Fall einer Fehlfunktion die Esc-Taste drücken, um die Varianten-Eintragungen vor dem nächsten Halbzug zu beenden und
anschließend prüfen, was so alles abgestürzt ist …

Einstellen lassen sich zum einen die "Analysezeit/Zug in Sek. Normal-Varianten", womit die üblichen Varianten im Gegensatz zu Nullzugvarianten (dazu später mehr) gemeint sind. Analysezeiten unter einer Sekunde sind zwar theoretisch möglich, werden aber in der Praxis durch den grafischen Programmablauf ausgebremst.

Bei der Wahl der zu kommentierenden"Halbzüge vorwärts (+x) / rückwärts (-x)" ist zu beachten, dass die in betreffender Spielrichtung zur Verfügung stehenden Partiehalbzüge nicht den eingegebenen Wert überschreiten.

„Seiten“:
„1“, wenn Variante(n) nur für diejenige Seite gebildet werden sollen, die zu Beginn mit Variante(n) bedacht wurde, die andere Seite wird übersprungen;
„2“, wenn Variante(n) für beide Seiten gebildet werden sollen.

Eine Wahl des Single- bzw. Multivariantenmodus sucht man hier vergebens. Diese ist – wie bereits oben beschrieben – im Engine-Analyse-Fenster zu treffen.

Kommen wir nun zum heikelsten Punkt. Der Schalter „++V“ im Engine-Analyse-Fenster muss von ScpcPGN mittels einer Identifikationsnummer gefunden und betätigt werden. Diese Nummer muss in die ScpcPGN-GUI unter „Instance“ eingetragen werden. Das Problem ist allerdings, dass sie sich je nach Fenster-Anordnung in Scid vs. PC ändert.

Es wird deshalb folgende Fenster-Anordnung empfohlen:
Wahl des Menüs Optionen – Fenster – Fenster andocken – nicht zwingend notwendig, dann ist aber im Feld nach „Engine:“ der exakte Wortlaut des Titels des Engine-Fensters einzutragen, damit ScpcPGN dieses Fenster für seine getätigten Mausklicks zu finden vermag;
Brett links oben; Brett links oben;
Fenster „Partieinformationen“ links unter dem Brett;
„PGN-Fenster“ rechts oben;
Engine-Analyse-Fenster rechts unter dem „PGN-Fenster“.

Bei dieser Fenster-Anordnung beträgt die „Instance“ erfahrungsgemäß 9 oder 10 – mit Betonung auf 10 bei angedockten Fenstern. Dieses Setup hat ferner 2 Vorteile. Es enthält nur, was für die Kommentierung erforderlich ist und man kann den Fortschritt der Varianteneinfügung im PGN-Fenster direkt verfolgen.

Da letztendlich dem Anwender vorbehalten bleiben muss, die richtige Einstellung auf seinem System zu eruieren, noch ein Tip: Zur Ermittlung des zutreffenden „Instance“-Werts kann man sich des Tools „Au3Info.exe“ bedienen, das sich im downloadbaren Programmpaket von AutoIt befindet. Ferner kann es von dieser Webseite einzeln heruntergeladen werden. Nach dem Start muss das „Finder Tool“ im Engine-Analyse-Fenster auf den „++V“-Schalter mit dem Tooltip „alle Varianten hinzufügen“ gezogen werden. Unter „Basic Control Info“ lässt sich dann folgendes ablesen:

Class: Button
Instance: x
wobei das „x“ für die gesuchte Instanz steht.

Während der Analyse durch die Schachengine kann zu einem anderen Fenster bzw. Programm gewechselt werden. Wenn dann von Scid vs. PC eine kommentierte Variante einzufügen ist, wechselt ScpcPGN im Hintergrund hoffentlich automatisch zu Scid vs. PC und nach getaner Arbeit zurück zum zuvor verwendeten Fenster bzw. Programm.

Und im Fall eines Drückens der Esc-Taste wird die Varianten-Eintragungen vor dem nächsten Halbzug beendet.

Seit dem Update vom August 2022 können wahlweise auch Nullzugvarianten automatisch eingefügt werden. Hierzu ist
im Menu Optionen – Fenster – Fenster andocken ab(!)zuwählen;
unter „Instance“ der – wie oben beschrieben – korrekte Wert einzutragen – nun aufgrund der nicht angedockten Fenster vermutlich „9“;
in der GUI die Checkbox vor „Nullzüge:“ zu selektieren;
daran anschließend die Analysezeit speziell für diese Nullzugvarianten in Sekunden einzutragen und
im Feld nach „Engine:“ der exakte Wortlaut des Titels des Engine-Fensters einzutragen, damit ScpcPGN dieses Fenster für seine getätigten Mausklicks zu finden vermag.

Nullzugvarianten sind in der Analyse von Belang, um gegnerischer Drohungen im Fall einer Untätigkeit teilhaftig zu werden und daraus Stellungsoptimierungen abzuleiten. Sie werden von ScpcPGN im Zuge der Zugkommentierung für Analyse-PGN-Dateien verarbeitet, nicht aber im Rahmen der Bildung von Zugbewertungssymbolen für Partie- und reguläre Variantenzüge, HTML-Dateien sowie Clipboard-Daten.

Im Normalfall wird von ScpcPGN bei der Selektion von Nullzugvarianten nach der Eintragung einer oder mehrerer regulärer Varianten eine einzige Nullzugvariante hinzugefügt. Mehrere Nullzugvarianten lässt Scid vs. PC auf diese Weise nicht zu. Es ist aber sogar möglich, eine Partie ausschließlich mit Nullzugvarianten vollzupflastern. Dazu muss nur im Feld neben „Analysezeit/Zug in Sek. Normal-Varianten“ entweder „0“ oder überhaupt nichts eingetragen werden. Es müsste sogar möglich sein, eine bereits mit regulären Varianten versehene Partie nachträglich nur mit Nullzugvarianten zu ergänzen.

Vor dem Export von Partien mit Nullzugvarianten ist „Scid-Markierungen exportieren“ zu bejahen, um die Symbole für die Nullzüge („--“) zu konservieren.

Apropos „Export“: Grundsätzlich dürfte bei der Speicherung von Partien der Export über das Menü Werkzeuge – Partie exportieren – Partie in PGN-Datei exportieren gegenüber der simplen Speicherung über das Menü Datei – Speichere PGN… zu bevorzugen sein.

Zum einen stehen beim Export Formatierungsoptionen zur Verfügung, wobei sich folgende Selektionen als sinnvoll erwiesen haben:
Leerzeichen nach Zugnummer: Ja
Kommentare exportieren: Ja
Felder-/Pfeilemarkierzeichen aus den Kommentaren entfernen: Nein
Scid-Markierungen exportieren: Ja
Kommentare einrücken: Ja
Varianten exportieren: Ja
Varianten einrücken: Ja
Nach jeweils 80 Zeichen neue Zeile einfügen: Ja
Tabellarisch (ein Zug pro Zeile): Nein
Symbolische Notation: $2 $14
Convert null moves to comments: Nein
Character encoding: Utf-8.

Ferner besteht die Möglichkeit des Exports von mehreren Partien in eine PGN-Datei. Hierzu müssen die Partien bzw. die Datei mit mehreren Partien in die Ablage (zu erreichen über das Menü Fenster – Partienliste (unten links)) verschoben und anschließend exportiert werden über das Menü Werkzeuge – Alles im Filter exportieren – Filter in PGN-Datei exportieren.

Während die Engine-Analysezeit sogar auf weniger als eine Sekunde reduziert werden kann, verläuft der grafische Ablauf der automatischen Partieanalyse durchaus bedächtig. Dies ist den Voreinstellungen der Programmiersprache AutoIt, mit der Scid vs. PC kreiert wurde, geschuldet. Indes gibt es 2 versteckte Stellschrauben, mit denen der Programmablauf erheblich beschleunigt werden kann. Die beiden letzten Zeilen der Parameterdateien enthalten standardmäßig jeweils die Werte 250, wie sie von AutoIt vorgegeben werden. Wenn diese Werte auf bis zu 0 reduziert werden, erfolgt eine grafische Beschleunigung. Empfohlen wird dies ausdrücklich nicht, weil nicht vorhersehbar ist, was diese Änderung beim Rechner des Anwenders bewirkt. Das Drehen an diesen Stellschrauben erfolgt also auf eigene Gefahr!

3) Bearbeitung und Auswertung von Engine-Varianten und ‑Kommentaren:

ScpcPGN verwendet Engine-Varianten und ‑Kommentare, die von Scid vs. PC bei laufender Engine-Analyse per manuellem oder automatischem Klick auf den Schalter „++V“ im Engine-Analyse-Fenster in die Spielnotation eingefügt werden.

Diese Engine-Kommentare werden von ScpcPGN ausgewertet und die Analyse-Resultate wahlweise
Geladen wird eine solchermaßen von Scid vs. PC präparierte PGN-Datei per Klick auf die Schaltfläche „Start der PGN-Datei“.

4) Einfügung von Partiezug-Kommentaren in die PGN-Datei:

ScpcPGN fügt nach denjenigen Partiezügen, für die ihm Scid vs. PC Daten liefert, Kommentare ein. Hierzu ersetzt es die vom Anwender in der ScpcPGN-GUI im Texteingabefeld unter der Überschrift „Einfügung von Partiezug-Kommentaren“ verwendeten Textbausteine im 5-stelligen Format #.....#, sofern diese Option gewählt wird. Viel komfortabler ist aber die Definition des Texts in den mitgelieferten „*.par“-Dateien per beliebigem Editor in Zeile 19.

Folgenden Textbausteine stehen zur Verfügung – im Fall einer Duplizität repräsentiert der erste, mit „#W-“ beginnende Baustein einen WDL- und der zweite einen Anwender-BRR-Wert (vgl. Kapitel 18)):

nur in Partiezug-Kommentaren:



in Partie- und Variantenzug-Kommentaren:


5) Einfügung von Variantenzug-Kommentaren in die PGN-Datei:

ScpcPGN kann auch die von Scid vs. PC stammenden Variantenzugkommentare ändern und erweitern. Hierzu ersetzt es die vom Anwender in der ScpcPGN-GUI im Texteingabefeld unter der Überschrift „Änderung der Engine-Kommentare bei Variantenbeginn“ verwendeten Textbausteine im Format #.....#, sofern diese Option gewählt wird. Viel komfortabler ist aber die Definition des Texts in den mitgelieferten „*.par“-Dateien per beliebigem Editor in Zeile 21. Natürlich übernimmt ScpcPGN wieder die vom Anwender individuell wählbaren Erklärungstexte zwischen den Bausteinen.

Nicht alle in vorstehendem Kapitel 4) aufgeführten Textbausteine machen hier Sinn. Verwendet werden können für Varianten nur die dort unter der Überschrift „in Partie- und Variantenzug-Kommentaren“ aufgeführten Textbausteine.

Ausschließlich für Variantenzug-Kommentare verwendbar ist ferner:

#Var-N#
Nummer der Variante im von Scid vs. PC vorgegebenen Ranking aller Varianten des betreffenden Partiezuges (unter Außerachtlassung von Nullzugvarianten); empfehlenswert, sofern in der ScpcPGN-GUI die Checkbox „Entfernung irrelevanter Partiezugvarianten“ selektiert wird; Nullzugvarianten werden mit „N“ gekennzeichnet; sofern „Einfügung von Partiezug-Kommentaren“ angewählt wurde, werden Partiezugvarianten im Übrigen nicht kommentiert, um Doppel-Kommentierungen zu vermeiden.

6) ASCII/Unicode-Zeichen in PGN-Dateien:

Scid vs. PC und Aquarium wissen mit Unicode-Zeichen in PGN-Dateien umzugehen. Erste Tests mit Arena, Kvetka und Shredder Classic 4 verliefen indessen negativ. Sofern in der ScpcPGN-GUI als Ausgabeprogramm eines dieser Programme gewählt werden sollten, wird ScpcPGN deshalb versuchen, einige verwendete Unicode-Zeichen in ASCII-Zeichen umzuwandeln. Dies hat gegenwärtig noch reichlich experimentellen Charakter.

Der Zeichensatz AqChessUnicode verfügt über Schach-Unicode-Zeichen, insbesondere über die Schach-Figurinen. Falls AqChessUnicode nicht zur Verfügung stehen sollte, dürfte folgender Download-Link hilfreich sein: AqChessUnicode Font. Dieser Zeichensatz liegt auch der Schach-GUI Aquarium bei.

Zur Erläuterung geeigneter Textbausteine in den „*.par“-Dateien könnten "∑"- (Summe) und "ø"-Zeichen (Durchschnitt) verwendet werden. Sie sind zu finden unter hexadezimal 2211 bzw. dezimal 8721 sowie hexadezimal F8 bzw. dezimal 248.

Im Text außerhalb der eigentlichen Textbausteine sollte man an geeigneten Stellen vom festen, nicht umbrechenden Leerzeichen (hexadezimal A0 bzw. dezimal 160) Gebrauch machen. Andernfalls könnten die Schachprogramme solchen Text in der Notation rechtsseitig gnadenlos umbrechen.

Falls eine Auswahl von Aquarium laut Kapitel 19) stattfindet, sollte unter Umständen der normale Bindestrich vermieden und durch den geschützten bzw. nicht umbrechenden Bindestrich (hexadezimal 2011 bzw. dezimal 8209) ersetzt werden. Falls man jedoch gedenkt, die PGN-Dateien in Arena, Kvetka oder Shredder Classic 4 zu laden, sollte man vom nicht umbrechenden Bindestrich mangels Unicode-Zeichen-Erkennung in diesen Programmen (sowie übrigens auch vom festen Leerzeichen) Abstand nehmen; man könnte dann etwa den Unterstrich "_" gebrauchen.

7) Stellungsbewertungssymbole:

Diese werden im Rahmen der Kommentierung durch ScpcPGN wahlweise mit folgenden Textbausteinen automatisch eingefügt:


Im ASCII-Modus werden sie wie folgt ausgegeben:


Im 1-Zeichen-Modus werden anstatt +/=, -/=, +/- und -/+ folgende in Schachnotationen üblichen Sonderzeichen als jeweils einzelnes Zeichen ausgegeben:
⩲, ⩱, ±, ∓.

Allein "±" ist ein ASCII-Zeichen, die anderen 3 sind Unicode-Zeichen. Scid vs. PC und Aquarium werden diese 3 Sonderzeichen korrekt anzeigen, wenn ein geeigneter Unicode-Zeichensatz wie etwa AqChessUnicode oder Cambria verwendet wird. Auch die Clipboard-Ausgabe (vgl. Kapitel 15) greift automatisch auf diese Sonderzeichen zurück, für ihre korrekte Darstellung ist also die Installation eines derartigen Fonts erforderlich.

Informationen über die Stellungsbewertungssymbole im Rahmen der Anwender-BRR werden links in der ScpcPGN-GUI nach Anwahl des Schalters "Info" unter der *berschrift "Stellungsbewertungssymbole ..." sowie „Schema:“ erteilt. Die von ScpcPGN eingefügten Anwender-BRR-Stellungsbewertungssymbole hängen ab von den eingestellten Parametern der Bewertungs-Relevanz-Reduktion sowie dem in der ScpcPGN-GUI selektierten Stellungsbewertungsschema.

Im Fenster nach Klick auf den Schalter "komplette Analyse für ein oder zwei spezielle Engine-Bewertungen" kann man sich natürlich auch das Resultat der Parameterauswertungen für die eingegebenen Werte hinsichtlich der Stellungsbewertungssymbole zeigen lassen.

8) Zugbewertungssymbole:

Diese werden von ScpcPGN in die Notation hinter Partie- und Variantenzüge eingefügt, sofern rechts in der GUI die Checkbox „Zugbewertungssymbole !! / ! / !? / ?! / ? / ??“ angewählt wird. Ermittelt werden sie
im Fall von optimalen Partie- und Variantenzügen per Bewertungsvergleich mit dem zweitbesten Variantenzug (sofern vorhanden): !! / ! / !?;
im Fall von suboptimalen Partie- und Variantenzügen per Bewertungsvergleich mit dem besten Variantenzug: ?! / ? / ??.
Ohne Multivariantenmodus also mangels Vergleichsmöglichkeit keine positiven Zugbewertungssymbole!

Ihre Bedeutung ist:


Eingeschränkte Informationen über die Zugbewertungssymbole m Rahmen der Anwender-BRR für eine Ausgangsbewertung von 0,00 werden nach Anwahl des Schalters "Information" unter der Überschrift "Zugbewertungssymbole !! / ! / !? / ?! / ? / ??:" links in der ScpcPGN-GUI erteilt. Die von ScpcPGN eingefügten Anwender-BRR-Zugbewertungssymbole hängen ab von den eingestellten Parametern der Bewertungs-Relevanz-Reduktion sowie dem in der ScpcPGN-GUI selektierten Zugbewertungsschema.

Nach Anwahl des Schalters "!! / ! / !? / ?! / ? / ?? - Matrix für 2 Engine-Bewertungen von +10 bis -10" werden die relevanten Bewertungsdifferenzen und Zugbewertungssymbole jeweils gemäß WDL-BRR / Anwender-BRR für eine Vielzahl von Bewertungspaaren angezeigt. Sofern Resultate für Weiß gesucht werden, wählt man aus der Spalte am linken Rand eine Bewertung und in der Reihe am oberen Rand eine Vergleichsbewertung. Das Kreuzungsfeld enthält das Resultat. Für Schwarz verfährt man entgegengesetzt. Die diagonalen Zellen von links oben bis rechts unten enthalten natürlich jeweils relevante Bewertungsdifferenzen in Höhe von 0,00, da die beiden Bewertungen jeweils identisch sind. Oberhalb dieser Diagonale sind die Werte positiv, unterhalb negativ. Die verwendeten Farben dürften selbsterklärend sein.

Und wenn man Informationen über spezielle Bewertungen wünschen sollte, weil man beispielsweise während einer Kommentierung per Hand über Variantenbewertungen verfügt, sich aber nicht sicher ist, welches Zug- bzw. Stellungsbewertungssymbol man vergeben sollte, kann man sich durch Klick auf den Schalter „komplette Analyse für ein oder zwei spezielle Engine-Bewertungen“ das Resultat der Parameterauswertungen zeigen lassen.

Beispiel für den Fall einer „Bewertung bei 0,75-Partieresultat-Probabilität“ von 1,50, einer „Bewertung bei 0,75-plus-Partieresultat-Probabilität“ von 3,00, einer „0,75-plus-Partieresultat-Probabilität“ von 0,875 jeweils in der ScpcPGN-GUI und – nach Klick auf den Schalter "komplette Analyse für ein oder zwei spezielle Engine-Bewertungen" – der Eingabe von 1 als bessere Bewertung und sodann 0 für die schlechtere:
Bei beiden Schemata ist das Zugbewertungssymbol für die bessere Bewertung „!?“, für die schlechtere „?!“.
Die Zugbewertungssymbol-Grenzwerte für die bessere Bewertung offenbaren, dass keines der beiden Schemata für einen besseren Alternativzug im Verhältnis zum Zug mit der Bewertung 1,00 ein "!!" zulässt und je nach Schema erst bei einer Alternativzug-Bewertung von mindestens 3,45 bzw. 4,42 ein "!" gewährt werden kann. Für alle anderen Zugbewertungssymbole, insbesondere die negativen, existieren hingegen Grenzwerte, sodass sie erteilt werden können, wenn der Alternativzug nur gut bzw. schlecht genug ist, um den jeweiligen Grenzwert zu erreichen bzw. zu überschreiten.

Probe aufs Exempel: Man teste mit dem Schalter "komplette Analyse für ein oder zwei spezielle Engine-Bewertungen" das Bewertungspaar 3,44 sowie 1 und wird die Zugbewertungssymbole "!?" und "?!" vorfinden. Soweit korrekt, da ja der Wert 3,45 unterschritten wurde. Neuer Versuch: diesmal 3,45 und 1 – voilà: "!" und "?" beim Schema mit 7 Sektoren. Und beim Bewertungspaar 4,42 und 1 sind sich beide Schemata wieder einig.

Mit der WDL-BRR funktioniert dies nicht, weil mit jeder neuen Bewertung auch neue Integralgleichungen gebildet werden, die eine Vergleichbarkeit mit vorherigen Resultaten verhindern.

Zugbewertungssymbole ohne weitergehende Kommentierung ermöglichen einen schnellen Überblick über die Zugqualität im Verlauf einer Partie. Hierzu selektiert man im rechten Bereich der ScpcPGN-GUI allein die „Zugbewertungssymbole“, eventuell auch noch die „Zugfeld-Farben“ für Scid vs. PC und Aquarium und – sofern man Wert auf das Bewertungsdiagramm legt – die „Einfügung von Partiezug-Kommentaren“ mit einem einzigen Textbaustein: #B-C-e#. Die hierfür von ScpcPGN eingesetzte Bewertung kann in Scid vs. PC unsichtbar bleiben, in Aquarium (wohl?) nicht. Dafür entschädigt Aquarium im Gegensatz zu Scid vs. PC mit einem Farbenmeer.

In beiden Programmen lassen sich die in dieser Konstellation von ScpcPGN nicht angetasteten Variantenzugkommentare wegklicken, sodass nur mehr die Partiezüge mit den Zugbewertungssymbolen, eventuell mit den Farben und eventuell bei Aquarium mit den Bewertungen verbleiben.

Falls man bequem zwischen verschiedenen Selektionskonstellationen bzw. Textbausteinen für die Kommentierung hin und her schalten möchte, sei die Wahl und Speicherung von „Parametern“ mit den Schaltern „laden“ und „speichern“ links in der GUI empfohlen.

9) Zugfeldfarben:

ScpcPGN koloriert während der Neukommentierung in der Notation dasjenige Schachbrettfeld, auf das sich eine Figur beim Zug niedergelassen hat, sofern die Checkbox „Zugfeld-Farben analog !! / ! / !? / ?! / ? / ??“ rechts in der GUI angewählt wurde. Die Farbwahl erfolgt entsprechend den Anwender-Vorgaben in den 6 Farbcodezeilen unter der erwähnten Checkbox. Zur Ermittlung der Farbcodes ist der HTML Color Picker zu empfehlen.

In Scid vs. PC ist zur Zugfeld-Kolorierung nichts zu ändern. Sie ist natürlich erst zu sehen, wenn ein Partie- oder Variantenzug selektiert und einen Bewertungsgewinn- bzw. ‑verlust mit sich bringt, der einem der 6 Zugbewertungssymbole entspricht. Die Zugfeldfarbcodes sind in der Notation von Scid vs. PC unsichtbar, sofern „PGN – Ausgabe – Feld-Pfeilcodes verbergen“ angewählt ist, nicht jedoch im Kommentareditor.

Sofern man auf die Idee kommen sollte, im Kommentar-Editor von Scid vs. PC für Markierungen die von ScpcPGN verwendeten Zugfeldfarben zu übernehmen oder dort einfach mit anderen Farben zu hantieren, stünde man erst einmal auf verlorenem Posten. Denn soweit ersichtlich lässt Scid vs. PC eine Änderung der Farbpalette im Kommentar-Editor nicht zu, insbesondere nicht über das Menü Optionen – Farben. Wer sich jedoch traut, Scid vs. PC quasi im Maschinenraum zu manipulieren, dem könnte geholfen werden:

Man lade die Datei …/bin/scid.gui im Programmverzeichnis von Scid vs. PC in einen Editor und suche die Zeile
„variable  colorList {}  markTypeList {}“.
Die darauf folgende Zeile 125499 lautet zum Beispiel:
„set colorList {cornsilk2 wheat2 burlyWood3 grey50 gray10 rosyBrown mediumPurple1 royalBlue3 skyBlue cadetBlue2 paleGreen2 yellow3 darkOrange1 indianRed3 }“.
Die Farbcodes in dieser Zeile gilt es zu ändern, zum Beispiel wie folgt:
„set colorList {#00FF84 #80FFC1 #B3FFDA #FFB3FF #FF80FF #FF4DFF blue #00CC69 #CC00CC white black yellow3 darkOrange1 indianRed3 }“.

Die Farbcodes mit einem vorangestelltem „#“ und einer unmittelbar darauf folgenden 6-stelligen HEX-Zahl können beliebig verändert werden. Nach Beendigung von Scid vs. PC muss die Datei scid.gui gespeichert werden. Nach Neustart von Scid vs. PC sollte die neue Farbpalette zur Verfügung stehen.

10) Exkurs: Zugfeldfarben und farbige Zugstile in Aquarium speziell für Anwender der Aquarium-GUI:

Aquarium ist preiswert und ausgefeilt, daher die vielleicht interessanteste Alternative zu Scid vs. PC als Programm zur Darstellung der von ScpcPGN kreierten PGN-Dateien. Daher dieser Exkurs.

Zugfeldfarben von ScpcPGN werden auch in Aquarium angezeigt, jedoch beschränkt auf die beiden Farben Rot und Grün, da dieses Programm überhaupt nur 4 Farben für Feldermarkierungen anbietet.

Dafür glänzt Aquarium bei der Kolorierung von Zügen in der Notation. Hierzu verwendet es all diejenigen Farben, die in der ScpcPGN-GUI eingestellt werden können und für die Zugfeld-Kolorierung in Scid vs. PC Verwendung finden.

Dieses Feature, das in Scid vs. PC leider nicht zur Verfügung steht, macht sich die Aquarium-Kommentar-Stile zunutze, die normalerweise während der Kommentierung per Hand mittels des Aquarium-Reiters "Kommentare" sowie Klick auf die linke Schaltfläche "Komment." und anschließendem Klick auf "Stile" Verwendung finden. Die AquaPGN-GUI hält rechts oben eine Checkbox "Zugstile" bereit, mittels der guten und schlechten Zügen in den generierten PGN-Dateien spezielle Stile, insbesondere Farben, zugewiesen werden. Betroffen sind die im Kapitel „Zugbewertungssymbole“ besprochenen 6 Zugqualitäten, wobei derartige Züge in der Notation nicht zwangsläufig auch mit einem Zugbewertungssymbol versehen sein müssen, um farblich formatiert werden zu können.

Definiert werden in Aquarium diese Stile nach Wahl des Reiters "Kommentare" sowie Klick auf das Pfeilsymbol unter der linken Schaltfläche "Komment." oder ganz einfach mit der Tastenkombination Umschalttaste-S sowie anschließendem Klick auf "Stile editieren". Man findet sich dann in der GUI "Besondere Stile ändern...". Die dortige Liste unter "Name des Stils" enthält bereits Stilkategorien namens
"Guter Zug" (in ScpcPGN gleichbedeutend mit "beeindruckender Zug" - "!"),
"Interessanter Zug" (in ScpcPGN gleichbedeutend mit "ansprechender Zug" - "!?"),
"Zweifelhafter Zug" (in ScpcPGN gleichbedeutend mit "fragwürdiger Zug" - "?!"),
"Schlechter Zug" (in ScpcPGN gleichbedeutend mit "schwacher Zug" - "?").

ScpcPGN verwendet diese sowie die beiden nachfolgenden Stilkategorien:
"Besonderer Stil 22" für brillante Züge ("!!"),
"Besonderer Stil 23" für miserable Züge ("??").

Die detaillierte Definition dieser 6 Stile in Aquarium ist im Prinzip Sache des Anwenders. Gleichwohl sollen hier einige Tipps Erwähnung finden:

Mausklick auf die Schaltfläche "Stile editieren…".
Wahl eines zu editierenden Stils in der Liste "Name des Stils", wobei hier nur die 6 Stile zwischen "Guter Zug" und "Besonderer Stil 23" relevant sind.
In der Liste "Untergeordnete Stile" muss "Zug" selektiert sein.
Oben rechts ist die "Priorität" aufgeführt, die nicht geändert werden sollte, da ScpcPGN diese verwendet.
Mit Selektion der 4 Checkboxen "Allgemein nicht berücksichtigen" lassen sich Schriftfont, ‑größe, Text- und Hintergrundfarbe wählen, ferner kann auch der Schriftstil manipuliert werden. Mindestens eine dieser Checkboxen sollte selektiert oder zumindest der Schriftstil geändert werden, ansonsten würde sich der gewählte Stil vom allgemeinen Stil nicht unterscheiden.

Die gewählten Stile sollten sich von den allgemeinen Stilen zur Konfusionsvermeidung klar abheben. Diese werden in der Aquarium-GUI nach Mausklick auf das Fischsymbol oben links unter "Optionen" – "Darstellungsoptionen" – "Notationsstil" eingestellt. Die dortigen kryptischen Kategorien haben folgende Bedeutung: "Main line": Partiezüge;
"Main branch": Variantenzüge;
"Simple branch": Untervariantenzüge;
"Text comment": Anwenderkommentare;
"Complex branch": erster Zug einer Variante – da ScpcPGN diese Züge mit Zugstilen kennzeichnet, wenn sie als gute oder schlechte Züge zu loben oder zu brandmarken sind, sollte hier eine kluge unterscheidungskräftige Stilwahl erfolgen.

Nochmals: alle genannten 6 + 5 = 11 Stile sollten (farblich) vernünftig differenziert werden können.

11) Entfernung irrelevanter Partiezugvarianten:

Eine Partiezugvariante ist eine Variante, deren 1. Zug mit dem Partiezug identisch ist. Sie ist dann irrelevant, wenn der nachfolgende Partiezug eine per Engine kommentierte Variante enthält (die automatisch den vorhergehenden Partiezug kommentiert) und die Tiefe der Enginebewertung der Partiezugvariante (Partiezugtiefe) kleiner oder gleich der Tiefe der Enginebewertung in der Variante des Nachfolgezugs (Nachfolgezugtiefe) ist. Denn in diesem Fall reicht die Nachfolgezugtiefe in der Variantenberechnung weiter als die Partiezugtiefe, wodurch die Partiezugvariante überflüssig wird.

Mit Selektion der Checkbox „Entfernung irrelevanter Partiezugvarianten“ wird ScpcPGN diese komplett aus der Notation entfernen, was der Übersichtlichkeit zugute kommt. Programmintern existieren sie noch fort und können sogar noch in der Notation eine Rolle spielen, etwa beim Textbaustein #Va-Nr#.

12) Reduzierung der Variantenzüge:

Die von Scid vs. PC gelieferten Varianten sind mitunter ellenlang. ScpcPGN kann daher die Varianten auf eine Höchstanzahl von Variantenzüge kürzen per Selektion der Checkbox „Reduzierung der Variantenzüge auf maximal“ und Eintragung der Variantenzuganzahl im Textfeld. Damit einher geht der Gedanke, dass sich die Aussagekraft der Enginebewertung mit steigender Variantenzuganzahl verflüchtigt.

Das in Kapitel 17) erwähnte Mattanzeigeproblem von Scid vs. PC wird durch diese Reduzierung der Variantenzüge nicht verschärft. Auch ein von ScpcPGN entfernter letzter Variantenzug mit einem Raute-Zeichen als Mattanzeige lässt ScpcPGN gleichwohl das Matt erkennen und die Bewertung am Variantenbeginn entsprechend korrigieren.

13) Druck von Scid vs. PC-PGN-Dateien per LibreOffice Writer:

Der unmittelbare Druck von PGN-Dateien, die in Scid vs. PC per Export erzeugt wurden, in irgendeinem Editor ist wenig überzeugend. Ein Zweispaltensatz ermöglicht flüssigeres Lesen eines kompakteren Texts. Demzufolge könnte in LibreOffice Writer ein leeres Textdokument mit normaler Seitengröße gebildet oder geladen und dieses per Format – Seite – Spalten: 2 in ein zweispaltiges Textdokument verwandelt werden. Sodann muss die PGN-Datei per Einfügen – Text aus Datei einfügen in das Textdokument integriert werden. Sollten Textbausteine mit Bindestrichen trotz ausgeschalteter Silbentrennung unnötigerweise getrennt werden, könnte die Ersetzungs-Funktion hilfreich sein, wobei der normale Bindestrich mit dem nicht umbrechenden Bindestrich (DEC 8209 – HEX 2011 – zum Beispiel verfügbar im Font Cambria) zu ersetzen ist.

Beim Export der PGN-Datei in Scid vs. PC wären folgende Optionen sinnvoll: Leerzeichen nach Zugnummer: Ja
Kommentare exportieren: Ja
Felder-/Pfeilemarkierzeichen aus den Kommentaren entfernen: Ja
Scid-Markierungen exportieren: Ja
Kommentare einrücken: Ja
Varianten exportieren: Ja
Varianten einrücken: Ja
Nach jeweils 80 Zeichen neue Zeile einfügen: Nein
Tabellarisch (ein Zug pro Zeile): Nein
Symbolische Notation: ! +=
Convert null moves to comments: Nein
Character encoding: Utf-8.

14) Ersetzung der NAG-Werte und Notationsbausteine:

Diese Funktion setzt wiederum keine von einer Engine generierte und kommentierte Varianten, sondern schlicht eine beliebige PGN-Datei mit derartigen Textbausteinen voraus. Sie entfernt in der gesamten PGN-Datei diese Bausteine und ersetzt sie durch neue Kommentierungen.

Eine Selektion der Checkbox „Ersetzung der NAG-Werte und Notationsbausteine“ deselektiert automatisch alle Checkboxen für die Zugkommentierung und HTML/Clipboard. Falls auch eine Selektion der Checkbox „Entfernung der Zugfeld/Zug-Farben für Scid vs. PC/Aquarium“ stattgefunden haben sollte, wofür in der Praxis in den seltensten Fällen ein Bedürfnis bestehen sollte, indessen eine Beschränkung auf Scid vs. PC oder Aquarium als Ausgabe-Programm unerwünscht ist, müsste diese Checkbox deselektiert werden.

a) Ersetzung von NAG-Werten:

Es werden NAG-Textbausteine ersetzt, die mit dem "$"-Zeichen eingeleitet und mit einer ein- bis dreistelligen Zahl bis maximal 215 fortgesetzt werden. Die Ersetzungsbausteine werden in der Datei ScpcPGN_deutsch.nag mitgeliefert und von ScpcPGN automatisch geladen und verwendet, sobald es auf einen NAG-Textbaustein stößt. Die Ersetzungsbausteine wurden der Hilfe in Scid vs. PC (Index – NAG-Kommentarzeichen) entnommen.

b) Ersetzung von enginerelevanten Bausteinen:

#pxv → Partiezug = x. Variante (x von 1 bis 9)
#stf → Suchtiefe
#bwt → Bewertung
#bpz → Bewertung Partiezug
#boz → Bewertung optimaler Zug
#sbs → Stellungsbewertungssymbol
#ppr → probabilistisches Partieresultat
#abg → absoluter Bewertungsgewinn
#abv → absoluter Bewertungsverlust
#rbg → relevanter Bewertungsgewinn
#rbv → relevanter Bewertungsverlust
#omq → Optimumquote

c) Ersetzung von Mattankündigungen:

#Mx → Matt in x Zügen
#M1 → Matt in einem Zug

#+Mx → Weiß setzt Matt in x Zügen
#+M1 → Weiß setzt Matt in einem Zug

#-Mx → Schwarz setzt Matt in x Zügen
#-M1 → Schwarz setzt Matt in einem Zug

wobei x von 1 bis 999.

d) Ersetzung von Schach-Figuren-Textbausteinen:

Allgemein lautet die minimal 2- und maximal 5-stellige Eingabe:

[#][w/s][n/r/m/s][K/k/D/d/T/t/L/l/S/s/B/b/R/O/o][T]

wobei
die „[…]“-Klammern nur der Veranschaulichung dienen und bei der Eingabe unterbleiben müssen,
„/“ für „oder“ steht und und bei der Eingabe ebenfalls unterbleiben muss und
[w/s], [n/r/m/s] und [T] ausgelassen werden können.

Umgewandelt werden:

w → weiße
s → schwarze

K → König
k → ♔

D → Dame
d → ♕

T → Turm
TT → Türme
t → ♖

L → Läufer
l → ♗

S → Springer
s → ♘

B → Bauer
b → ♙

R → Rochade
O → O-O-O
o → O-O

Beispiel:

Angriff auf dem #snKsflügel → Angriff auf dem schwarzen Königsflügel

15) Clipboard-Modus:

Die Checkbox "Daten → Clipboard" ermöglicht die Übertragung einer Vielzahl von Daten und Analysen aus einer mit Variantenkommentaren versehenen PGN-Datei (also möglicherweise sogar aus mehreren Partien) sowie zusätzlich errechneter Daten, wie sie oben im Zusammenhang mit den Textbausteinen für die Partie- und Variantenzug-Kommentierung beschrieben wurden, in das Clipboard. Von dort können sie in andere Programme per Strg-V übertragen werden können. Insbesondere bietet sich an ein Tabellenkalkulationsprogramm, das diese Daten für Diagramme auswertet. Ein solches Tabellendokument namens ScpcPGN.ods, das mit LibreOffice, Version 6.1.5.2, als ods-Datei erstellt wurde, findet sich im Programmpaket.

Um dort die Clipboard-Daten einzugeben,
wähle man unmittelbar nach getaner Arbeit von ScpcPGN und Rückkehr zur ScpcPGN-GUI (also nach Füllung des Clipboards) die 1.  Tabelle "Daten",
lösche erforderlichenfalls alle Zeilen mit Daten im Datenblatt ab Zeile 5,
selektiere die gelbe Zelle A4 und
gebe dann Strg-V ein.

Im daraufhin erscheinenden Dialog „Textimport“ könnte man wählen:
Zeichensatz: Unicode (UTF-16)
Sprache: Deutsch (Deutschland)
Ab Zeile: 1
Getrennt
Tabulator
Return/Enter
Voilà.

Wenn in ScpcPGN „Deutsch“ als Sprache gewählt war, wird im Clipboard bei Dezimalzahlen das Komma verwendet. Insofern könnte es empfehlenswert sein, sich in LibreOffice zu vergewissern, dass unter „Extras – Optionen – Spracheinstellungen – Sprache“ eingetragen ist:
Gebietsschema: Deutsch (Deutschland)
Dezimaltrennzeichen: [x] Entsprechend Gebietsschema ( , ).

Etwas versteckt finden sich rechts neben der letzten Datenzeile einer Partie die in der PGN-Datei vorhandenen Partie-Tags sowie diverse Auswertungen. Besonders hervorgehoben seien im Fall des Vorhandenseins von Elo-Werten beider Spieler die Berechnung der Erwartungswerte (zwischen 0 und 1) sowie überdies im Fall des Vorhandenseins eines aussagekräftigen Spielresultats die Berechnung der neuen Elo-Werte. Zugrunde gelegt wurden dabei die Formeln von Jeff Sonas, „The Sonas Rating Formula – Better than Elo?“

Die Diagramme in den 7 Diagramm-Tabellen von ScpcPGN_deutsch.ods werden automatisch anhand der in der 1. Tabelle eingefügten Clipboard-Daten erstellt, ohne dass auf ein Makro zurückgegriffen werden muss. Diese Automatik funktioniert entweder für alle Partien im Bereich bis zur Datenzeile 1000, der natürlich erweiterbar ist, oder aber für einen vom Anwender zu wählenden Z ugbereich daraus (vgl. hierzu die grünen Zellen in Tabelle "Dia-Daten", Zeile 1). Wenn aufgrund hoher Zahlenwerte Diagramme unübersichtlich werden sollten, kann mit der Wahl niedrigerer Zahlenwerte in den 5 grünen Zellen in Zeile 4 der Tabelle "Dia-Daten" die Diagrammdarstellung auf den gewählten Zugbereich beschränkt werden.

In der Tabelle "Konsistenz" wird geprüft, ob diverse von ScpcPGN gelieferten Clipboard-Daten auch wirklich der intendierten Logik des Programmcodes entsprechen. Die von ScpcPGN übernommenen und in der Tabelle berechneten (gelb) Daten befinden sich in nebeneinander liegenden Spalten. Sollte sich da ein Widerspruch auftun, wird die berechnete gelbfarbige Zelle rot gefärbt. In LibreOffice Calc können per Extras – Detektiv – Spur zum Vorgänger / Nachfolger die Zellreferenzen der gelben Zellen anschaulich dargestellt werden.

Diese Tabelle "Konsistenz" ist für den normalen Anwender wenig hilfreich, verbraucht jedoch eine Menge an Speicherplatz bzw. CPU-Leistung. Sie kann bei Nichtgefallen gelöscht werden.

Wird in der ScpcPGN-GUI nur der Clipboard-Modus – eventuell in Verbindung mit dem HTML-Modus (Ziffer 16)) – gewählt, wird keine modifizierte PGN-Datei gespeichert.

16) HTML-Modus:

Die Checkbox "Daten → HTML" bewirkt die Ausgabe der in Kapitel 15) angesprochenen Clipboard-Daten in eine HTML-Datei inklusive PGN-Partiekopf, PGN-Tags der PGN-Datei sofern vorhanden, diverse Partieauswertungen sowie Diagramme mit den probabilistischen Partieresultaten für jede einzelne Partie. Aufgeführt werden nur diejenigen Partiezüge, für die in der geladenen PGN-Datei von Scid vs. PC eingetragene Enginebewertungen zu finden sind oder für die ScpcPGN ausnahmsweise Phantombewertungen (siehe Kapitel 4), Textbaustein #Bewqu#) gebildet hat.

ScpcPGN bedient sich dazu der in Kapitel 1) aufgeführten Datei ScpcPGN.html, die die erforderlichen CSS-Anweisungen enthält. ScpcPGN steuert das Grundgerüst und die Analysedaten bei.

Die Speicherung der neu gebildeten HTML-Datei muss in einen Ordner erfolgen, in dem sich auch die im HTML-Ordner befindlichen Dateien
jquery.flot.js,
jquery.js,
jquery.flot.barlabels.js,
LICENSE.txt
befinden. Andernfalls werden die Diagramme nicht angezeigt.

Die Datei kann mit den orangegefärbten Pfeil-Schaltflächen nach unten und oben gescrollt werden.

Die Züge sind im Einklang mit den Zugbewertungssymbolen farbkodiert. Liegt keines vor, bleibt es bei den Grundfarben weiß oder grau. In der mitgelieferten Datei ScpcPGN.html, die während des Programmablaufs modifiziert wird und daraufhin unter neuem Namen zu speichern ist, sind die Zugbewertungsfarben mit 6-stelligen Hexadezimal-Ziffern (0-9, A-F, a-f) wie folgt definiert:

.pos3 {background-color: #00E677;} (!!)
.pos2 {background-color: #4DFFA9;} (!)
.pos1 {background-color: #B3FFDA;} (!?)
.neg1 {background-color: #FFB3FF;} (?!)
.neg2 {background-color: #FF4DFF;} (?)
.neg3 {background-color: #E600E6;} (??)

Diese Definitionen wie auch alle anderen CSS-Anweisungen können vom Anwender modifiziert werden.

Auch im HTML-Datei-Modus werden die oben im Clipboard-Kapitel erwähnten Elo-Auswertungen angezeigt, sofern die PGN-Datei entsprechende Daten hergibt.

Wird in der ScpcPGN-GUI nur der HTML-Modus gewählt, eventuell in Verbindung mit dem Clipboard-Modus, wird keine modifizierte PGN-Datei gespeichert.

17) Das Matt-Ankündigungs-Debakel:

Scid vs. PC zeigt auch in Version 4.23 Mattankündigungen zum Teil fehlerhaft an, nämlich immer in der Form „Mx“, wobei „x“ für eine beliebige Zahl steht. Dies gilt für Mattankündigungen zugunsten von Weiß und Schwarz. Man kann dieser Angabe daher nicht entnehmen, welche Seite Matt setzen könnte.

Allenfalls könnte eventuell ein Blick auf den letzten Zug einer Variante helfen, wenn sich dort das Mattzeichen „#“ befindet. Dann ließe sich anhand dieses Zuges feststellen, welche Seite der Gewinner sein könnte. Eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht, wie auch die Hilfe in Scid vs. PC bestätigt:

„Schließlich kann die hinzugefügte Hauptvariante nicht vollständig sein, d.h. sie könnte nicht in einem Matt enden. Dies ist der Meldung des Schachprogramms "Matt in n" geschuldet, die aber nicht die ganze Zugfolge angibt, was gemeinhin eine Eigentümlichkeit der UCI-Programme ist.“

Auf diese fruchtlose Diskussion wird verwiesen.

Scid vs. PC leistet sich einen weiteren Fehler bei der Bewertung des abschließenden Mattzuges, weil es dort genauso wie beim vorhergehenden Zug ein „M1“ ankündigt, anstatt „Matt“ oder folgerichtig „M0“ zu kommentieren.

ScpcPGN untersucht bei Mattankündigungen den letzten Variantenzug und ein eventuelles Mattzeichen „#“. Ist es vorhanden, ermittelt ScpcPGN, ob der Zug von Weiß oder Schwarz ausgeführt wurde und gibt eine dieser Farbe entsprechende Bewertung aus.

Hingegen werden alle Varianten, die ein „Mx“, jedoch kein Mattzeichen an ihrem Ende enthalten, von ScpcPGN eliminiert, da keine Zugbewertung, das Herzstück des Programms, möglich ist. Darüber hinaus entfernt es alle Variantenblöcke (mehrere Varianten für einen Partiezug), sofern die erste Variante ein derartiges Manko aufweist. Nur diese erste beste Variante zu eliminieren, eine schlechtere Variante aber stehen zu lassen und sie damit als pseudobeste aufzuwerten, wäre Humbug.

Es wäre ein Jammer, mit einer derartigen Radikalmaßnahme wertvolle Engine-Informationen und ‑CPU-Leistung zu verschwenden. Daher wurde in dieser Diskussion ein simples Konzept vorgestellt, wie Scid vs. PC von diesem Fehlverhalten abgebracht werden kann:

Man lade die Programmdatei \bin\scid.gui in einen Editor und suche folgenden Passus (in Zeile 140465 - 140466):

„if {$analysis(logName)} {
set text [format "\[%s\] %d:%s" $analysis(name$n) [lindex $i 0] $tmp_scoremate]“

Änderung für Singlevarianten: Die Zeile

„set text [format "\[%s\] %d:%s" $analysis(name$n) [lindex $i 0] $tmp_scoremate]“

ersetze man durch folgenden Passus:

„if { [lindex $i 1] > 320 } {
set text [format "\[%s\] %d:+%s" $analysis(name$n) [lindex $i 0] $tmp_scoremate]
} elseif { [lindex $i 1] < -320 } {
set text [format "\[%s\] %d:-%s" $analysis(name$n) [lindex $i 0] $tmp_scoremate]
} else {
set text [format "\[%s\] %d:%s" $analysis(name$n) [lindex $i 0] $tmp_scoremate]
}“

Sodann suche man nach folgendem Passus (in Zeile 141260 – 141261 der laut vorheriger Empfehlung modifizierten scid.gui):

„if {$analysis(logName)} {
set text [format "\[%s\] %d:%s" $analysis(name$n) $analysis(depth$n) $tmp_scoremate]“

Änderung für Multivarianten: Die Zeile

„set text [format "\[%s\] %d:%s" $analysis(name$n) $analysis(depth$n) $tmp_scoremate]“

ersetze man durch folgenden Passus:

„if { $analysis(score$n) > 320 } {
set text [format "\[%s\] %d:+%s" $analysis(name$n) $analysis(depth$n) $tmp_scoremate]
} elseif { $analysis(score$n) < -320 } {
set text [format "\[%s\] %d:-%s" $analysis(name$n) $analysis(depth$n) $tmp_scoremate]
} else {
set text [format "\[%s\] %d:%s" $analysis(name$n) $analysis(depth$n) $tmp_scoremate]
}“

Immer wenn Scid vs. PC eine interne Bewertung von > 320 oder < ‑320 vorfindet, wird es mit diesen Änderungen ein „+Mx“ bzw. ein „‑Mx“ ausgeben, wobei das „x“ die Distanz zum Matt in vollen Zügen repräsentiert. ScpcPGN wandelt diesen Ausdruck in Halbzüge um und gibt eine Bewertung in Höhe von ±300,00 ∓ Anzahl der Halbzüge bis zum Matt aus – bei weißem Vorteil ohne Vorzeichen, bei schwarzem mit vorangestelltem Minus-Zeichen. Ein unmittelbarer Mattzug wird mit (‑)300,00 bewertet. Auf den letzten Variantenzug kommt es dann für ScpcPGN nicht mehr an.

Falls der Textbaustein # Matt# für die Partiezug- bzw. Variantenzug-Kommentare verwendet wird, setzt ScpcPGN dafür eine Mattankündigung in der Form „ Mx“ zugunsten von Weiß oder „ ‑Mx“ zugunsten von Schwarz ein, wobei „x“ für die Distanz zum Matt in vollen Zügen steht. Falls, wie meistens, kein Matt anzusagen ist, wird der Textbaustein entfernt. # Matt# deutet an, dass ScpcPGN selbständig vor diese Mattankündigung ein festes Leerzeichen setzt. Es ist daher ratsam, den Baustein unmittelbar hinter einen der 3 Bewertungsbausteine einzusetzen, wobei sich grundsätzlich #Bewer## Matt#, für die Partiezug-Kommentare bei Aquarium aber auch #B-C-e## Matt# anbietet. Ein Leerzeichen zwischen beiden Bausteinen unterbleibt, damit die Entfernung des # Matt#-Bausteins kein unnötiges Leerzeichen hinterlässt.

18) Bewertungs-Relevanz-Reduktion:

Für viele der oben besprochenen Programm-Features, insbesondere die Kommentierung per Zugbewertungssymbole, die Zugkolorierung, die Stellungsbewertungssymbole, die relevanten Gewinne und Verluste, die Optimumquoten und die probabilistischen Partieresultate stand die wohl weltweit einzigartige Bewertungs-Relevanz-Reduktion (BRR) Pate. Sie relativiert Enginebewertungen und reduziert absolute Enginebewertungsdifferenzen per Integralfunktionen zu relevanten Bewertungsdifferenzen.

0,00-Bewertungen werden dabei zu 100 % berücksichtigt, extreme positive oder negative Bewertungen mit 0 % (WDL-BRR) oder annähernd 0 % (Anwender-BRR) und alle übrigen Bewertungen im Bereich zwischen diesen Extremwerten.

Seit dem Programm-Update vom Februar 2022 steht neben der bisherigen Anwender-BRR die von der Engine Stockfish inspirierte Engine/Kalkulation-WDL-BRR als Alternative zur Verfügung. Ihr liegen Gewinn/Remis/Verlust-Abschätzungsquoten zugrunde, die von Scid vs. PC erstmals mit Version 4.22 bei Verwendung einer geeigneten Engine, wie etwa Stockfish, für jeden Zug in die Partiekommentierung geschrieben werden. Stockfish zeigt diese WDL-Werte allerdings nicht automatisch an, sondern erst nach Klick auf die Checkbox „UCI_ShowWDL“ im Konfigurationsfenster (Werkzeuge – Analyse-Engine – Bearbeiten – Konfigurieren).

Näheres zu diesem Thema findet sich hier.

Leider vermerkt Scid vs. PC in der Zugkommentierung nur zweistellige Prozentsätze. Um zum Beispiel von Scid vs. PC wenigstens eine zusätzliche Dezimalstelle hinzufügen zu lassen, muss der Programmcode von Scid vs. PC wie folgt geändert werden:

Man lade die Programmdatei \bin\scid.gui in einen Editor und modifiziere die Zeilen 173550, 173552 und 173554 (der laut vorheriger Empfehlungen geänderten scid.gui) jeweils so, dass „[expr {[lindex $data $i] / 10}]“ ersetzt wird durch „[format "%.1f" [expr {[lindex $data $i] / 10.0}]]“.

Scid vs. PC leistet sich eine weitere Manipulation der Original-Engine-WDL-Daten, indem es bei Zügen von Schwarz die Gewinn- und Verlustdaten austauscht und somit die Weiß-Sichtweise präferiert – höchst verwirrend! Abhilfe schafft die radikale Entfernung der Zeilen 173616 bis 173620 sowie 173623 bis 173637 aus der laut vorheriger Empfehlungen geänderten scid.gui.

Für die PGN-Zugkommentierung stehen wahlweise die WDL- oder Anwender-BRR-Textbausteine zur Verfügung. Für die HTML- und Tabellenkalkulationsdateien, die Zugbewertungssymbole und Zugfeldfarben kann der BRR-Modus durch Selektion einer der 3 folgenden Alternativen rechts unten in der ScidvsPC gewählt werden:
„gemäß Original-Engine-WDLs oder Kalkulation“ (empfehlenswert, sofern Züge von Scid vs. PC nicht mit WDL-Werten ausgestattet worden sein sollten);
„nur gemäß Original-Engine-WDLs“ (empfehlenswert, sofern man eine Berechnung der WDL-Werte durch einen von ScpcPGN verwendeten Algorithmus vermeiden möchte);
„nie - nur Anwender-Bewe.-Relevanz-Reduktion“.

Die maßgeblichen Parameter sind links in der ScpcPGN-GUI unter der Überschrift „Bewertungs-Relevanz-Reduktion“ einzutragen:


Hilfreich bei der sich stellenden Frage, welche 3 Werte sinnvoll sind, mag zum einen die TCEC-Engine-Statistik hilfreich sein. Denn nicht zuletzt das Bewertungsverhalten einer Engine, die für die Partiekommentierung in Scid vs. PC Verwendung fand, könnte für die Bemessung dieser Parameter entscheidungserheblich sein. Daneben eröffnet sich mit der WDL-BRR eine neue Informationsquelle. In den erzeugten HTML- und Tabellenkalkulations-Dateien finden sich nach jeder Partie getrennt für Weiß und Schwarz durchschnittliche theoretische WDL-Bewertungen für die probabilistischen Partieresultate 0,75 sowie 0,75+ (vom Anwender in die ScpcPGN-GUI einzutragen), die allerdings je nach den in der Partie vorkommenden Bewertungen erheblich voneinander abweichen können und daher nicht sehr praxistauglich sind.

ScpcPGN ist also ein Programm, bei dem die für so essentielle schachliche Einschätzungen wie Zug- und Stellungsbewertungssymbole, relevante Gewinne und Verluste, Optimumquoten und probabilistische Partieresultate maßgeblichen Parameter dem Anwender transparent für persönliche Experimente zur Verfügung stehen.

19) Programm-Selektion für PGN-Dateien:

Auf der rechten Seite der ScpcPGN-GUI unter der Überschrift "PGN-Datei → Schachprogramm" findet sich eine Auswahlliste für folgende 7 Schachprogramme:

Aquarium,
Arena,
Kvetka,
Lucas Chess,
pgn4web,
Scid vs. PC,
Shredder Classic 4.

An der zu speichernden neuen PGN-Datei werden einige Modifikationen vorgenommen, je nachdem welches Programm zum Laden der Datei selektiert wurde. Betroffen sind


Lucas Chess zeigt PGN-Spiele inklusive Varianten und Kommentaren an per Extras – PGN – Lade PGN – Ändern, wenn unter Einstellungen – Konfiguration – Erscheinungsbild – PGN-Fenster – Infoanzeige als Standardeinstellung angewählt ist. Andernfalls muss zusätzlich noch Konfig – Anzeigen – PGN Info angeklickt werden. Lucas Chess kann Züge, die mit Zugbewertungssymbolen versehen sind, zwar farblich kennzeichnen, die Farben werden dort aber unter Einstellungen – Farben – Allgemein – PGN eingestellt.

Die 2 Spiele in der PGN-Datei „ScpcPGN_Analysen_deutsch.pgn“ können unter Zuhilfenahme von pgn4web im Internet betrachtet werden.

20) Parameter und Checkboxen:

Alle für die für die ScpcPGN-GUI relevanten Einstellungen inklusive Selektion der Checkboxen lassen sich individuell als Parameter laden und speichern.

Nicht jeder Klick auf x-beliebige Checkboxen oder in die Liste der Schachprogramme wird mit der erwarteten Reaktion belohnt. Das Programm weiß in einigen Fällen durchaus kontraproduktive Orders zu vermeiden und deselektiert Checkboxen kurzerhand. Dies ist ein Programmfeature, kein ‑fehler.

Wenn per Klick auf die Schaltfläche mit der Bezeichnung "English" am unteren linken Rand der ScpcPGN-GUI auf englischsprachige Programmtexte umgeschaltet wurde, würden bei der Bildung einer Analyse-PGN-Datei nur die englischsprachigen Textbausteine, sofern sie denn mit einer geeigneten Parameterdatei geladen wurden, in Daten umgewandelt werden. Sollte die Schaltflächen-Bezeichnung "Deutsch" lauten, würde ein solcher Klick die Wahl von Deutsch als GUI-Amtssprache bewirken und geladene deutschsprachige Textbausteine kämen wieder zu ihrem Recht.

21) GUI-Hintergrundfarbe:

Das Eingabefeld zwischen den Sektionen „Daten → Clipboard“ und „Daten → HTML“ erlaubt die Wahl der GUI-Hintergrundfarbe mit einem Farbcode analog zu den in Kapitel 9) bereits erwähnten 6 Farbcodezeilen rechts in der GUI unter der Checkbox „Zugfeld-Farben analog !! / ! / !? / ?! / ? / ??“.

22) ScpcPGN-Programmierung:

ScpcPGN wurde erstellt mit AutoIt3 v3.3.14.5. Bei Änderungen am Quellcode in der Datei ScpcPGN.au3 unter anderen AutoIt-Version sollten „script breaking changes“ bedacht werden.

ScpcPGN wurde getestet mit der neuesten Version 4.23 von Scid vs. PC.

Die von ScpcPGN modifizierten PGN-Dateien wurden zum einen natürlich mit Scid vs. PC selbst sowie mit Aquarium getestet, sodann ein wenig mit Arena, Kvetka, Lucas Chess, Shredder Classic 4. und mit dem Internet-PGN-Betrachter pgn4web (Versionen 2.90 und 3.05).

Sofern der Anwender mehrere Spiele in einer PGN-Datei analysieren lässt mit dem Ziel, eine neue PGN-Datei zu speichern, wird er unweigerlich mit dem Schneckentempo von ScpcPGN konfrontiert werden. Bei mehr als einer Partie pro PGN-Datei geht das Programm sehr schnell in die Knie. AutoIt3 ist eine Interpretersprache und deshalb mitunter quälend langsam, ermöglicht aber andererseits extrem einfallsreiche Anwendungen ohne immensen Arbeitsaufwand. Es ist ein Kompromiss!

Keine Software ist fehlerfrei, ScpcPGN schon gleich gar nicht. Das Programm macht komplizierte Sachen und man kann sich schließlich als einsamer Einzelprogrammierer vor der Veröffentlichung nicht ewig dem Testen hingeben. In diesem Sinne werden die fehlerfrustrierten Anwender als unfreiwillige Beta-Tester missbraucht und angestiftet, von der nachfolgend aufgeführten E-Mail-Adresse Gebrauch zu machen, um Gelegenheit zu geben, mit einer neuen Programmversion die schändlichen Fehltritte von ScpcPGN auszumerzen.

Kontakt: mail@konrod.info


zip-Icon

Programm ScpcPGN - Entwicklungsversion 11. November 2022
ZIP-Datei [2,45 MB]: ScpcPGN.zip








 

Finito ♦ Aus die Maus ♦ Schicht im Schacht ♦ Klappe zu - Affe tot

So long ♦ See You Later, Alligator - In A While, Crocodile ♦ Over And Out